Ergo
bibamus |
1.
Hier
sind wir versammelt zu löblichem Tun, Die Gläser, sie klingen, Gespräche, sie ruhn; Beherziget: ergo bibamus! Das heißt, noch ein altes, ein tüchtiges Wort, Und passet zum ersten und passet so fort, Und schallet ein Echo, vom festlichen Ort, /: Ein herrliches ergo bibamus! :/ |
2.
Mich
ruft das Geschick von den Freunden hinweg,
Ihr Redlichen, ergo bibamus! Ich scheide von hinnen mit leichtem Gepäck, Drum doppeltes: ergo bibamus! Und was auch der Filz von dem Leibe sich schmorgt, Weil immer dem Frohen der Fröhliche borgt; |
3.
Was sollen wir sagen vom
heutigen Tag, Ich dächte nur: ergo bibamus! Er ist nun einmal von besonderem Schlag, Drum immer aufs neue: bibamus! Er führet die Freude durchs offene Tor, Es glänzen die Wolken, es teilt sich der Flor, Da scheint uns ein Bildchen, ein göttliches vor, /: Wir klingen und singen: bibamus! :/ |
Johann
Wolfgang Goethe 1810 stud.jur. Leipzig 1765, Straßburg 1770 |