Wohlauf die Luft geht frisch und rein |
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1.
Wohlauf,
die Luft geht frisch und rein, wer lange sitzt muss rosten. Den allerschönsten Sonnenschein lässt uns der Himmel kosten. Jetzt reicht mir Stab und Ordenskleid der fahrenden Scholaren, Ich will zu guter Sommerzeit ins Land der Franken fahren. Valleri, vallera, valleri, vallera, ins Land der Franken fahren. |
5.
Einsiedelmann ist nicht zu
Haus, dieweil es Zeit zu mähen. Ich seh ihn an der Halde draus bei einer Schnittrin stehen. Verfahrner Schüler Stoßgebet heißt: Herr, gib uns zu trinken, Doch wer bei schöner Schnittrin steht, dem mag man lange winken. Valleri, vallera, valleri, vallera, dem mag man lange winken. |
2.
Der Wald steht grün,
die Jagd geht gut, schwer ist das Korn geraten. Sie können auf des Maines Flut die Schiffe kaum verladen. Bald hebt sich auch das Herbsten an, die Kelter harrt des Weines. Der Winzer Schutzherr Kilian beschert uns etwas Feines. Valleri, vallera, valleri, vallera, beschert uns etwas Feines. |
6.
Einsiedel, das war mißgetan,
dass du dich hubst von hinnen. Es liegt, ich sehs dem Keller an, ein guter Jahrgang drinnen. Hoiho, die Pforten brech ich ein und trinke, was ich finde, Du heilger Veit von Staffelstein, verzeih mir Durst und Sünde. Valleri, vallera, valleri, vallera, verzeih mir Durst und Sünde. |
3.
Wallfahrer ziehen durch das
Tal mit fliegenden Standarten, hell grüßt ihr doppelter Choral den weiten Gottesgarten. Wie gerne wär ich mitgewallt, ihr Pfarr wollt mich nicht haben. So muss ich seitwärts durch den Wald als räudig Schäflein traben. Valleri, vallera, valleri, vallera, als räudig Schäflein traben. |
Josef Viktor Scheffel vor 1859 (1826 bis 1886) Burschenschaft 1844/47 |
4.
Zum heilgen Veit von Staffelstein
komm ich emporgestiegen und seh die Lande um den Main zu meinen Füßen liegen. Von Bamberg bis zum Grabfeldgau umrahmen Berg und Hügel die breite, stromdurchglänzte Au, ich wollt, mir wüchsen Flügel. Valleri, vallera, valleri, vallera, ich wollt, mir wüchsen Flügel. |
Dazu gedichtet: (Verfasser
unbekannt) voll Preußen, Sachsen, Bayern. Vom Mönch, der oben einst gehaust, das Lied sie runterleiern. Zum Staffelstein steigt keiner rauf, es dauert ja vier Stunden. Das ist nun so der Zeiten Lauf, man sieht ihn an von unten. Valleri, vallera, valleri, vallera, man sieht ihn an von unten. |